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Neue Fahrzeugtechniken erfordern neue Rettungstechniken

Zweitägige Fortbildung für Einsatzkräfte

An zwei Tagen bildeten sich die Einsatzkräfte der Dillenburger Feuerwehren im Bereich der Technischen Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen weiter. Immer neue Fahrzeugentwicklungen, vor allem im Bereich der Sicherheit, zwingt auch die Feuerwehr immer neue Rettungstechniken zu erlernen und im Ernstfall auch anzuwenden. Durch die neuen Sicherheitsstandards der Fahrzeughersteller kommt es seltener zu Unfällen mit eingeschlossenen oder eingeklemmten Personen. Ist dies aber einmal der Fall wird es für die Feuerwehr immer schwieriger mit den bisher üblichen Rettungstechniken den verunfallten Personen zu helfen. Die Fortbildung leitete Uli Stog, Ausbilder der Firma Lukas und der Berufsfeuerwehr Düsseldorf, er folgte der Einladung von Stadtbrandinspektor Michael Reichel.

Bevor es im praktischen Teil darum ging die neuen Techniken anzuwenden, wurden im theoretischen Teil am Freitagabend die Neuerungen im Bereich der Fahrzeugkonstruktion betrachtet. Immer strengere Vorgaben im Bereich der Sicherheit zwingen die Hersteller zu immer neuen Innovationen in diesem Bereich. Die verbauten Materialen werden immer stabiler und härter, sodass ein einfaches durchtrennen dieser Materialien mit der Rettungsschere, heute oftmals nicht mehr möglich ist. Auch ist heute eine Ausstattung mit bis zu acht Airbags keine Seltenheit mehr. Gefährlichen werden können die Airbags, wenn bei einem Unfall nicht alle Airbags ausgelöst haben. Eine gute Erkundung durch den Einheitsführer ist für Sicherheit der eigenen Kräfte, wie auch für die Patienten daher unerlässlich. Denn erwischt man beim Durchtrennen der Fahrzeugteile zum Beispiel das Steuergerät der Airbags, können diese unkontrolliert auslösen und Verletzungen verursachen. Ein Durchtrennen der Gasgeneratoren der Airbags kann ebenfalls schwere Verletzungen zur Folge haben. Wo sich diese Geräte befinden ist in den Fahrzeugen leider nicht gekennzeichnet. Der ADAC entwickelte daher die Rettungskarte. Hier sind alle wichtigen Informationen für die Rettungskräfte zu ihrem Fahrzeug aufgeführt und können im Einsatzfall schnell wichtige Informationen liefern. Die Rettungskarte für  ihr Fahrzeug können Sie sich auf der Homepage des ADAC herunterladen und ausdrucken. Weitere Informationen erhalten die Rettungskräfte über eine spezielle Software, die im Einsatzleitwagen mitgeführt wird. Am Samstagmorgen wurden durch den Ausbilder einige Möglichkeiten der Befreiung von Personen aus verunfallten Fahrzeugen aufgezeigt. So kann es durchaus sinnvoll sein bei einem auf dem Dach liegenden Fahrzeug eine Rettung durch den Fahrzeugboden durch zu führen. Die erlernten Möglichkeiten wurden am Nachmittag an einigen Fahrzeugen in der Praxis erprobt. Dabei zeigte sich auch, dass durch die Lage und Deformation des Fahrzeuges eine Rettung genau geplant und durchdacht werden muss. Denn auch ein sichern der Fahrzeuge gegen wegrollen und umkippen muss bedacht werden. Die 25 Kameraden die an der Fortbildung teilgenommen haben, nehmen die gewonnen Erkenntnisse mit in die Feuerwehren und geben diese an die Einsatzkräfte weiter.